Zelten mit Kindern im Herbst

veröffentlicht am 22. Oktober 2020 | mit 0 Kommentaren

Acht Tipps für unvergesslich gemütliche Campingabenteuer in der kälteren Jahreszeit

Nebelschwaden, bunte Blätter an den Schuhen, tau-benetzte Spinnennetze zwischen hohen Gräsern: Auch wenn sich der Sommer für dieses Jahr verabschiedet hat, die Temperaturen sinken und die Tage kürzer werden, hat Camping durchaus seinen Reiz. Laut einer Umfrage innerhalb der Online-Community von www.zeltkinder.de* möchten die meisten unter ihnen im Herbst nicht aufs Zelten verzichten. Auch Du liebst es, zu zelten, scheust Dich aber davor, Deiner Leidenschaft zu frönen sobald sich die Blätter an den Bäumen verfärben? Ivonne Wolter, die die Zeltkinder-Gemeinschaft ins Leben gerufen hat und selbst seit vielen Jahren mit dem Zelt unterwegs ist, gibt wertvolle Tipps aus erster Hand. Denn mit dem richtigen Zubehör im Gepäck wird Zelten im Herbst, vor allem mit Kindern, zum besonders schönen Erlebnis. 

Kind hält herbstlich gefärbtes Blatt vor sein Gesicht

1. Gut isoliert ist halb gewonnen

Eine gut isolierte Isomatte ist definitiv ein Must-have für Camping im Herbst. Achte beim Kauf unbedingt auf den so genannten R-Wert. Er gibt den Wärmedurchgangswiderstand an, das heißt, wie gut die Matte vor Bodenkälte schützt. Dabei gilt: Je höher der Wert, desto besser die Isolation. Mit einem Wert zwischen 2,5 und 3,5 bist Du für jede Jahreszeit gewappnet. Du möchtest keine neue Matte kaufen? Dann kannst Du Deine aktuelle Matte herbsttauglich machen, indem Du eine isolierte Picknickdecke oder Notfalldecke unter die Isomatte legst.

2. Wie man sich bettet, so liegt man

Die Isomatte ist das eine, der Schlafsack das andere. Damit Dir und Deinen Kindern Camping im Herbst als gelungenes Abenteuer in Erinnerung bleibt, darf Euer Schlafsack weder zu groß noch zu klein sein. Warum? Die wärmenden Luftpolster können sonst ihre Wirkung nicht entfalten. Hast Du den Schlafsack für Dein Kind etwas größer gekauft? Binde ihn einfach unten ab. Wichtig für die optimale Wärmewirkung ist, dass Du den Schlafsack schon einige Zeit vor dem Schlafengehen auspackst und gut aufschüttelst. Wenn Dir trotzdem noch kalt sein sollte, helfen Seiden-Inletts und vor allem die gute alte Wärmflasche.

Extra-Tipp! Vermeide den Kontakt zu den Zeltwänden, damit Dein Schlafsack nicht feucht wird. In Herbstnächten sammelt sich dort mehr Kondenswasser als im Sommer.

3. Socken und Mütze: Schlafaccessoires für Zelt-Nächte

Auch wenn es bei den aktuellen Außentemperaturen verlockend ist: Zieht zum Schlafen keine zu dicken Kleidungsstücke an. Warum? Damit riskiert Ihr, dass die Isolationskammern des Schlafsacks unnötig zusammengedrückt werden und sie ihre wärmende Wirkung nicht wie gewünscht entfalten können. Ich empfehle gute Funktions- oder Skiunterwäsche sowie kuschelige Schlafanzüge für die Kinder. Auch Socken und eine Mütze halten wohlig warm.

Blick aus dem Schlafsack im Zelt in die Natur

4. Gute Nachtruhe braucht gute Vorbereitung

Wenn sich der Tag dem Ende entgegen neigt, liegen die Schlafsäcke bereits aufgeschüttelt auf der Isomatte, idealerweise mit einer Wärmflasche darin. So weit, so gut! Aber Du kannst noch mehr tun, um Dich und Deine Kinder auf die bevorstehende Nacht optimal vorzubereiten. Nichts ist lästiger, als in einer kalten Nacht auf die Toilette zu müssen. Wir trinken deshalb die letzten zwei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr und hüpfen ein paar Mal um das Zelt. Das ist lustig und wärmt alle schön durch. Eine meiner besten Entscheidungen war übrigens der Kauf einer mobilen Camping-Toilette, die besonders bei Regen, Gewitter und kaltem Wetter das Zelten wesentlich angenehmer macht.

5. Zelt ist nicht gleich Zelt

Nicht jedes Zelt eignet sich für den Herbst. Ausschlaggebend ist hier die Wassersäule. Sie zeigt an, ob das Zelt wasserdicht ist oder nicht. Meine Faustregel für die kältere Jahreszeit: 3000 mm für die Zeltwände und nicht unter 5000 mm für den Zeltboden. Damit bist Du auf der sicheren Seite. Eine Plane unter dem Zelt hilft zusätzlich, Feuchtigkeit abzuhalten. Achte aber darauf, dass sie nicht an den Seiten des Zeltes übersteht, da sich sonst der ablaufende Regen dort sammelt.

Und wie groß sollte das Zelt sein? Eines, in dem Tisch und Stühle aufgestellt werden können,  erleichtert in jedem Fall das Campingleben in der kalten Jahreszeit. So kannst Du es Dir mit Deinen Kindern gemütlich machen, sollte es das Wetter nicht erlauben, die Gegend zu erkunden.  Fleece-Decken oder Lammfelle für die Stühle sorgen zusätzlich für Wohlfühl-Momente.

6. Aller guten Dinge sind drei

Herbstwetter schreit ja förmlich nach Gummistiefeln, Matschhose & Co., besonders für Kinder. Die sollten auf Deiner Packliste also auf keinen Fall fehlen. Außerdem solltest Du daran denken, genügend Wechselkleidung mitzunehmen. Selbst die besten Outdoor-Klamotten werden nass und brauchen im Herbst deutlich länger zum Trocknen. Am besten packst Du alles, inklusive Schuhe, in dreifacher Ausführung ein.

Nasse Kleidung hängt über einer improvisierten Wäscheleine im Wald

7. Matschedonien & Co. - Kreative Tagesplanung

Bedenke, dass im Herbst weniger Kinder auf dem Campingplatz sind und ihr vermutlich öfter Zeit im Zelt verbringt. Pack daher genügend Spiele, Bücher und Bastelmaterialien ein, mit denen sich Deine Kinder gern beschäftigen. Sammle genug Ideen für Outdoor-Aktivitäten wie eine Nachtwanderung (es wird schon recht zeitig dunkel), bastelt Schiffchen, die ihr gemeinsam schwimmen lasst oder schicke Deinen Campingnachwuchs auf die Suche nach „Matschedonien“: Wer findet zuerst das Land, wo es so richtig schön matschig ist?

8. Last but not least: Die richtige Campingplatzwahl

Apropos Campingplatz! Besonders im Herbst hilft es, wenn der Zeltplatz Indoor-Möglichkeiten und Gelegenheiten zum Wäschetrocknen bietet. Besonders für Kinder sind Spielscheunen oder -zimmer und vor allem ein Pool ideal. Selten, aber großartig sind überdachte Sandkästen, Spielplätze oder gar Lagerfeuerstellen.

Die folgenden vier Campingplätze sind bei den Campern der Zeltkinder-Community besonders beliebt:

Hast Du Lust auf Herbst-Camping bekommen? Noch mehr Ideen für ganzjährig geöffnete Campingplätze findest Du hier.

 

* Das sind die Zeltkinder

Die Zeltkinder bilden ein Netzwerk, das Familien und Alleinerziehende darin unterstützt, unvergessliche Zelt-Urlaube zu erleben. Herzstück für den Austausch von wertvollen Tipps ist die Facebook-Gruppe und auf www.zeltkinder.de erhalten Zelt-Fans wertvolle Tipps.

 

Mann neben seinem Zeltplatz umgeben von herbstlichen Bäumen im Wald
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